Die Geschichte des Taekwon-Do

Die Geschichte des Taekwon-Do führt uns sehr weit in die Geschichte des alten Koreas zurück. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten war Korea in drei Königreiche aufgeteilt, und so lebte man in ständiger Bedrohung des Anderen. Im Königreich Silla entwickelte man eine Vielzahl von Systemen, sowohl wissenschaftlich als auch militärisch, um gegen seine Feinde gewappnet zu sein. Damals verband man das Ideengut des Zen mit der Selbstverteidigung, und schuf das Taek Kyon (auch Taekyon). Nach der friedlichen Vereinigung der drei Reiche unter der Führung Sillas wurde Taekyon zur nationalen Kriegskunst erklärt. Jedoch sank die äußerliche Bedrohung des alten Koreas, so dass die schöpferische Kraft und Entwicklung im Taekyon erlahmten. Als im 14. Jahrhundert die Lee-Dynastie folgte, wurde das Taekyon nur noch von kleinen Gruppen am Leben erhalten. Im Jahr 1910 erfolgte die Besetzung Koreas durch japanische Truppen, und Taekyon wurde in seiner öffentlichen Ausübung verboten. Damit war aber der äußere Anlass, der das Taekyon zu seiner einstigen Blüte geführt hatte, wieder gegeben: die Bedrohung von außen. Gerade das führte dazu, dass das Taekyon von neuem ausgeübt und gepflegt wurde und auch diese schlimme Zeit ohne Schaden überstand. Nach der Niederlage der Japaner 1945 war das Interesse vorhanden, das Taekyon der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, und es erfolgte schnell eine allgemeine Verbreitung.

 In dieser Zeit entstand eine Bewegung unter der Führung von General Choi Hong Hi mit der Aufgabe, das Taekyon neu zu ordnen und eine umfassende äußere Organisation zu entwerfen. Im Rahmen dieser Neuordnung änderte er auch unter Mithilfe eines Komitees, dem bedeutende Persönlichkeiten Koreas angehörten, den Namen des Taekyon in Taekwon-Do, was soviel wie "der Weg des Fußes und der Hand" heißt. Zwischen 1950-1953 entwickelten die Meister Südkoreas unter Leitung von General Choi Hong Hi ein neuen Kampfsport nach dem japanischem Modell. Taekwon-Do vereinte bestehenden Stilrichtungen des koreanischen Raumes und orientierte sich am Karate.

1955 führte dann General Choi Hong Hi im Auftrag der südkoreanischen Regierung Taekwon-Do als Nationalsport ein. Die Disziplin wurde schnell zum koreanischen Volkssport und als Pflichtfach auch an allen Militärakademien und Polizeischulen des Landes gelehrt. Ein Graduierungssystem wurde entwickelt und Regeln für den Wettkampf erstellt. 1965 brach eine Abordnung höchster Danträger von Korea auf, um das Taekwon-Do in der ganzen Welt zu verbreiten. Seit dieser Zeit wird diese koreanische Kampfkunst auch in Europa unterrichtet.

 

Tae = Fuß, steht für alle Sprung- und Fußtechniken
Kwon = Faust, steht für alle Handtechniken
Do = steht für den geistigen Weg
Master Lan
Meister Lan Ung Kim (9.Dan) - Bundestrainer Deutschland